Ey, geh’n wa Centro!?
Da ich als Student, der in Dortmund wohnt und in Düsseldorf arbeitet, sehr häufig unterwegs bin, fahre ich – zwei älteren Artikeln zu entnehmen – ebenso häufig Bahn.
Gerade dort trifft man die verschiedensten Menschen, welche mal mehr oder mal weniger dem eigenen sozialen Umfeld entsprechen. Die Menschen, die man aber am meisten HÖREN kann, sind oft junge Menschen. Abgesehen von plärrenden Mobiltelefonen, viel zu lauten MP3-Playern und lauten Stimmen, ist aber das aufälligste die Sprache, die benutzt wird. Ich möchte nicht falsch verstanden werden, Jugendsprache gab es schon immer, aber ist es wirklich nur eine Phase?
Die Sprache ist unsere Verbindung zur Aussenwelt. Unsere Möglichkeit, erste Eindrücke zu widerlegen oder zu bestätigen. Aber ist die Sprache, die man heute bei der durchschnittlichen Reise mit der S-Bahn präsentiert bekommt wirklich noch zur professionellen Kommunikation tauglich? Selbstverständlich werden Worte weg gelassen, die zur Sinnbildung zwingend erforderlich sind. Handelt es sich um Menschen mit Migrationshintergrund ist es auch nicht selten, dass zwischen Deutsch und der Sprache der Eltern in einem Satz zwei oder drei mal gewechselt wird.
Ich frage mich, wo führt uns das hin? Sind diese Jugendlichen überhaupt noch in der Lage sich früher oder später einem Personalchef als kompetent zu verkaufen?
Da gibt es „hippe“ Sprachfehler, wie das ehemals aus dem Rheinischen stammende „sch“ gesprochene „ch“. Mir läuft es kalt den Rücken runter, wenn ein eindeutig deutschstämmiger Jugendlicher sich einen fremden Dialekt angewöhnt um die Generation Gangstarap zu beeindrucken oder was auch immer damit bezweckt wird.
Das schlimmste ist aber, dass je schlechter das eigene Sprachverständnis ist, desto lauter muss dies kund getan werden und so werde ich einmal mehr in der Bahn vom schlafen abgehalten. Diesmal eben von sprachlichen Unebenheiten, die ich verzweifelt versuche zu ignorieren, es aber leider nicht schaffe. Ich bin mit Sicherheit kein Professor der deutschen Sprache, aber ich tue alles dafür meine Muttersprache nicht zu verstümmeln. So verbleibe ich hilfesuchend – Isch geh jetzt Dortmund, alter!