Gemeckert wird nicht
Die Onlineausgabe der WELT berichtet über die Schließung eines Internetforums, in dem sich Mitglieder der SPD in einem internen Bereich äußerst kritisch zu Kurt Beck geäußert haben (Quelle). Erstaunlich, welchen Einfluss die Partei geltend machen kann; darf ich doch an dieser Stelle ohne weiteres schreiben, dass angesprochener Politiker seinen Beitrag zum Niedergang der Partei beiträgt. Doch ist das Verhalten der SPD gleich einer Zensur der freien Meinungsentfaltung? Eigentlich nicht.
Wie kommt man denn auf die Idee, man dürfte sich abfällig über den Chef äußern? Auf der Arbeit hilft es der Karriere wohl nur in seltenen Fällen. Und auch in der Politik muss man den richtigen Moment erwischen; der Gang zwischen Kritik und Königsmörder ist schmal – oder kann sich noch jemand an Gabriele Pauli erinnern? Nicht einmal im örtlichen Angelverein darf man über den Vorsitzenden lästern ohne abends zum Aufräumen an der Theke zu landen. Und die SPD rangiert im Augenblick näher am Angelverein als an einer großen und strukturierten Institution.
Wollen wir hoffen, dass Kurt Beck ordentlich durchgreift und jegliches Lautwerden von Kritik auch zukünftig zu unterbinden weiß. Oder jemand anders sorgt für Ordnung und wirft Herrn Beck raus. Ich darf das ja schreiben – ich bin ja nicht in der Politik.