Wofür steht das H?
Wenn man älter wird, ist vieles einfach nicht mehr so gut wie früher. Fußballer sind überbezahlte Jungspunde anstatt Leistungsträger zu denen man (als Präteen ) aufsieht. Und was kann man überhaupt von Autofahrern halten, die den ‚Soli‘ nicht verstehen, weil sie zu Zeiten des Mauerfalls bestenfalls in der Mache waren?
Während die Großeltern den Samstagabend mit Volksmusik und ihren Erinnerungen an das gute deutsche Liedgut ihrer Jungend verbringen gibt die aktuell arbeitsfähige Generation alles, um die Reste deutscher Sprache wie eine Brausetablette im melting pot pseudogehobener Businesssprache aufzulösen.
Konstante in ihrem alltäglichen Umfeld zu haben, die durch die Zeiten unveränderlich geblieben ist. Während selbst Kohl, Stoiber und JP2 abgelöst oder wegbefördert wurden hat sich ein Symbol in unser aller Leben gebrannt, dessen Ursprung die nachwachsende und mit dem Computer als allgegenwärtiges Objekt groß werdende Generation wohl gar nicht mehr zuordnen kann.
Als kleiner Junge lernte ich auf sehr anschauliche Weise, was dieses ‚komische H‘ bedeutet: Nämlich kein für den Zweck unpassend gewählter Buchstabe sondern die (damals noch sehr grobpixelige) Abbildung einer Diskette auf der Daten gesichert werden können. Disketten sind seit einigen Jahren vom Markt verschwunden – CDs, DVDs, USB-Sticks und Speicherkarten haben sie abgelöst, ersetzt.
Das Symbol ist geblieben und selbst in den aktuellen Ausgaben von Großprogrammen wie Windows Vista oder auch Office 2007 vorhanden – und das, obgleich die Abbildung einer CD heutzutage genauso sinnhaltig wäre wie die einer Speicherkarte. Doch die Diskette blieb.
Dafür einen Dank an dieser Stelle an alle, die dafür in den vergangenen Jahren verantwortlich waren. Auf das uns das komische H noch lange erhalten bleibe.